Merkmale:
Sie besiedelt die Schweiz in zwei Unterarten. Nur im Nordosten lebt die Nominatform (Natrix natrix natrix). Die übrigen Gebiete werden von der Barrenringelnatter (Natrix natrix helvetica) bewohnt.
Wie alle ungiftigen Schlangen der Schweiz hat die Ringelnatter runde Pupillen. Ihr Kopf ist oberseits mit grossen Schildern bedeckt und nur wenig vom Rumpf abgesetzt.
Lebensraum und Verhalten:
Abgesehen von den Hochalpen und Teilen des Juras besiedelt die Ringelnatter die gesamte Schweiz bis auf Höhen von 1600 m.ü.M. In der Wahl der Lebensräume ist sie flexibel. Unabdingbare Lebensgrundlagen sind Nahrung, Deckung, Schlupfwinkel, Eiablage- und Überwinterungsplätze. Diese Bedingungen finden sich in Flachmooren, an naturnahen Weihern und Seeufern, entlang von Flüssen,
Lebensweise:
Die Ringelnatter ist eine gute Schwimmerin, die bei Gefahr ins Wasser flüchtet und abtaucht. Sie ist nicht sehr standorttreu. Es gibt zwar in den Lebensräumen Stellen, wo Tiere gehäuft auftreten, aber einzelne Individuen werden nur selten über längere Zeit an derselben Stelle beobachtet. Anfang April verlassen die Schlangen ihre Überwinterungsplätze. Die Paarung findet im Mai statt.
Hier noch Infos zur Gefährdung:

Ihre ökologischen Ansprüche, vor allem die Nahrung, binden die Ringelnatter recht stark an Feuchtgebiete. Sie war im ursprünglich sumpfreichen Mittelland die häufigste Schlangenart. Durch jahrhundertelange Melioration sind ihre ehemals ausgedehnten Lebensräume auf Reste zusammengeschrumpft, so dass grössere Bestände heute selten sind. Lebensraumzerstörung findet auch heute noch durch Landgewinnung, Strassen- und Siedlungsbau statt.
Ringelnatter auf Futtersuche
Im Espel findet man die Nominatform, sie ist seltener als die Barrenringelnatter!
Das auffallendste Merkmal beider Rassen sind die halbmondförmigen hellen, meist gelben Flecken hinter dem Kopf.
Die Grundfärbung variiert von hellgrau bis schwarz. Die Barrenringelnatter unterscheidet sich von der Nominatform durch die auffallende schwarze Barrenzeichnung an den Flanken und zuweilen auch auf dem Rücken.
Die Männchen erreichen selten einen, die Weibchen dagegen können zwei Meter lang werden.
Im April ist das Wasser noch frisch, trotzdem sind die Nattern schon im Wasser auf Futtersuche.
Ringelnatter
in Auen, sowie in Kies- und Tongruben. Aber auch Waldlichtungen und -säume werden besiedelt. In den Alpen leben Ringelnattern zudem an Bergbächen und in Schutthalden. Die stärksten Vorkommen finden sich entlang grosser Flüsse, an Seen, grossen Weihern und in ausgedehnten Feuchtgebieten. In der Umgebung dieser Kernzonen werden auch kleinere Feuchtgebiete und neuentstandene Habitate wie Kiesgruben besiedelt, die isoliert oft keine überlebensfähige Population aufnehmen könnten.
Ringelnattern sind schnelle ung gute Schwimmer
Ende April, ein Weibchen wird von verschiedenen Männchen bedrängt! Es entsteht ein richtiger Paaruzngskneuel!
Hier das grössere Weibchen mit zwei Freiern!
Die Eier werden im Juli in Komposthaufen oder anderen vermodernden, feuchten und sich gut erwärmenden Stellen abgelegt. Je nach Grösse der Weibchen beträgt die Eizahl 10 bis 30, im Extremfall bis 50. Die Jungtiere schlüpfen gegen Ende August und sind zu diesem ca. 20 cm lang. Mitte Oktober ziehen sich die Ringelnattern in ihre Überwinterungsplätze zurück. Ringelnattern sind nicht wehrhaft und besitzen viele Feinde (Greifvögel, Reiher, Katzen, Füchse, Marder etc.).
Ringelnatter unter Wasser beim Fischen!
Daher sind sie sehr scheu und fliehen bei der geringsten Störung. Gelingt dies nicht, flachen manche Tiere den Kopf etwas ab, zischen laut und führen Scheinbisse aus, um den Gegner einzuschüchtern. Echte Bisse sind selten und ungefährlich. Wird die Natter ergriffen, verspritzt sie über die Kloake eine übelriechende Flüssigkeit. Als äusserste Massnahme stellen sich viele Tiere tot, indem sie ihr Maul öffnen, die Zunge heraushängen lassen und den Körper verdrehen.
Ganz still steht sie mit Kopf gegen die Oberfläche und wartet auf die kleinen Fischlein die im warmen Uferwasser hin und her schwimmen!
Die Nahrung besteht vor allem aus Fröschen, Kröten, Molchen und Fischen. Auch Eidechsen und Mäuse werden gelegentlich gefressen. Die Ringelnatter tötet ihre Opfer nicht, sondern beginnt meist von hinten die noch lebende Beute zu fressen.
Lange und geduldig hat die Schlange wie auch ich gewartet, doch leider waren wir dann beide nicht erfolgreich. Wollte ich doch fotografieren wie sie ihre Beute fängt und verschlingt!
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Espel-Karte Ringelnatter
Wo finde ich die Ringelnatter im Espel

Da die schnellen und scheuen Tiere nicht standorttreu sind ist dies nicht einfach zu beantworten!
Am ehesten kann man die flinken Schlangen bei schönem und warmem Wetter am grossen Teich beobachten. (Auf der Karte rot schraffiert). Vielfach sonnen sie sich zwischen ihren Unterwasserjagten am Ufer. Nicht selten sieht man sie schnell davonschwimmen wenn man nahe ans Ufer tritt. Mit etwas Geduld lässt sich meistens eine Natter entdecken wenn man ruhig ans Ufer sitzt und beobachtet. Plötzlich nimmt man eine Bewegung auf dem Wasser war und sieht dann die meistens schnell schwimmende Natter. Im Unteren Teil des grossen Weihers ist es seicht, hier erwärmt sich das Wasser am schnellsten. Hier halten sich gerne kleine Fischchen in grosser Zahl auf, ein fast sicherer Tipp um eine Ringelnatter beim Fischen zu beobachten.
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Das Reptilieninventar Thurgau zum Beispiel zeigte, dass sich die Ringelnattervorkommen ungefähr gleichmässig auf di e Lebensräume Weiher und Seen (25 %), kleinere Feuchtgebiete (16 %), Fliessgewässer (21 %), Kiesgruben (20 %) und übrige Typen (18 %) verteilen. Besonders bedeutend sind Weiher und Seen, von denen rund 62 % von Ringelnattern besiedelt werden. Da die meisten Weiher unter Schutz stehen, nicht isoliert sind und eine beträchtliche Fläche aufweisen, sind sie für das Überleben der Art von zentraler Bedeutung.

In der Schweiz existieren nur noch wenige grossflächige Gebiete mit bedeutenden Ringelnatterpopulationen. Meist erstrecken sich die Vorkommen über mehrere kleinflächige Lebensräume. In diesen Fällen ist die Population in hohem Masse von der Vernetzung der einzelnen Biotope abhängig. Durch Zerstörung der einzelnen Biotopflächen und Zerschneidung durch Strassenbau sind viele dieser Biotopnetze in Auflösung begriffen.

Pestizideinsätze und Überdüngung der Gewässer können direkt durch Vergiftung oder indirekt über den Verlust der Amphibien zum Rückgang der Ringelnatter beitragen. In Siedlungsnähe bestehen zusätzliche Gefahren durch die hohe Anzahl Katzen und Totschlagen durch unwissende Menschen.

Wenn Biotopzerstörung und Verinselung weiter fortschreiten, wird die Ringelnatter aus weiten Teilen des Mittellandes verschwinden und auf wenige grossflächige Lebensräume zurückgedrängt werden.
In den Alpen, wo die Ringelnatter weit verbreitet ist, aber keine dichten Populationen bildet, treten (in weniger extremer Form) grundsätzlich die gleichen Schwierigkeiten wie im Mittelland auf. Hinzu kommen Planierungen von Skipisten und Verbuschung ehemals extensiv bewirtschafteter Flächen. Auch in diesem Naturraum zeichnet sich ein regionaler Rückgang ab.

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Alle Fotos sind von mir im Schutzgebiet Espel gemacht worden!
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