Haitauchen in Südafrika ein Reisebericht
Zusammen mit meiner Lebenspartnerin Jeannette, habe ich eine Reise zu den Haien Südafrikas unternommen!
Hier der Reisebericht! Viel Spass beim Lesen!
Hai(a) Safari oder Geduld bringt Haie!
Schon früh im letzen Jahr (2007) haben Jeannette und ich uns entschieden mal was ganz spezielles zu machen. Wir sind dann auf die Idee gekommen mal mit dem Weissen Hai zu tauchen. So haben wir uns im Internet schlau gemacht und sind auch bald auf eine Homepage gestossen wo das Tauchen mit solchen Tieren möglich sein soll, und dies ohne Käfig.
www.discoveringafrica.net
Nach längerem Studium haben wir uns dann entschlossen diesen Schritt wirklich zu wagen und haben uns beim Schweizer Partner für die Big3 / Big5 Reise angemeldet.
Jetzt begann natürlich das endlose Warten, wir haben uns in diesen Monaten intensiv auf die grossen Fische vorbereitet, waren an einer Veranstaltung von Shark Project in Zürich wo wir einen tollen Mann, André Hartmann, kennen lernten. Er war der Erste der wissentlich mit einem Weissen Hai geschnorchelt ist. Wir haben Bücher über Haie gelesen und viel im Internet herumgeschnüffelt. Die Zeit verging unendlich langsam.
Doch endlich war es dann soweit und wir packten unsere Klamotten und das ganze Tauchgerödel. Mit der Swiss wurden wir nach Johannesburg in Südafrika spediert, weiter ging es dann mit Air Africa nach Durban an die Ostküste. Dort wurden wir schon erwartet, alle Teilnehmer der Reise waren schon angekommen, schnell begrüssten wir uns dann ging’s mit dem Bus von Brian Grifiths unserem Reiseleiter Richtung Hotel in Umkomaas. Zwischendurch besuchten wir noch ein Aquarium, wo wir in die Welt der Haie eingeführt wurden.
Wirklich toll, Ein gestrandetes Wrack wurde als Basis für diese Anlage genommen. Durch eine bequeme Rampe betraten wir den düsteren Kahn, Die Seiten wurden zu riesigen Aquarienscheiben umfunktioniert. So hatten wir Einsicht in die Sonnendurchfluteten Becken und konnten all die schönen Tiere mal ganz ruhig betrachten.
Sandtiegerhai, Hundshai, Schwazspitzen-Riffhaie, Katzenhaie, diese in drei verschiedenen in Afrika endemischen Arten, Mantas, Adlerrochen, grosse Zackenbarsche, noch grössere Potato-Zackenbarsche und ja es ist war, es gibt Ihn, den gigantischen Grindelbas Grouper (Riesenzackenbarsch).
Er ist wirklich so gross wie ein VW-Käfer und wir kamen uns echt klein vor neben dem riesen Teil. Das war wirklich eine gute Einführung in unseren Hai-Urlaub. Ja, Morgen sollten wir die ersten Haie frei, ohne Gitter und Scheiben sehen!
Aber vor dem Tauchen gab es da noch einiges zu tun!
Am nächsten Tag sind wir früh um 7 Uhr aufgestanden, Brian hat in seinem Bungalow das Morgenessen bereitet.
Dann geht es zur Basis, dort präparieren wir unser Tauchgerödel, dass dann von fleissigen Händen direkt vor Ort ins Schlauchboot geladen wurde. Nach langem Warten ging’s dann los! Das Schlauchboot wurde mit dem Hänger ins Wasser transportiert und wir konnten einsteigen. Haben alle die Gurten an?????? Die Frage galt den Fussschlaufen wo wir halt finden sollten. OK, und los. Wir mussten mit dem Boot über die gewaltige Brandung, dies verlangt starke Motoren ( 190 PS ) und gutes Fingespitzengefühl. Zwei mal mussten wir den Start abbrechen und eine Kurve ziehen, beim dritten Mal gelang es dann! Unser Bootsfahrer muss im ersten Leben Rennfahrer gewesen sein, er bretterte mit full speed über die gigantischen Wellen, wir wurden ca. 30 Minuten durchgeschüttelt und durchgerüttelt. Mittels GPS wurde eine Stelle im Meer angepeilt, angekommen wurde ein Anker geworfen an dem eine Boje befestigt ist. An diese Boje wird nun eine ausgediente Waschmaschinentrommel mit vielen stinkenden Sardinen, einigen Flaschen Sardinenöl (Chume) befestigt. Die Konstruktion sinkt so auf ca. 6m. Oben an der Boje wird eine weitere kleine Boje mit einem grossen Köderfisch (Bait) befestigt. So, jetzt heisst es warten!
Das taten wir dann auch, geschlagenen 11/2 Std., kein Hai in Sicht. Wir wechseln den Platz auch hier warteten wir weitere 11/2 Stunden, mittlerweile war uns der Gesprächsstoff ausgegangen, unser Handrücken waren verbrannt, meine Lippen ebenfalls. Die Guides sind ratlos! Na ja, Morgen wird es klappen, es hat doch immer geklappt, nur ganz selten kommt es vor dass sich die grossen Tigerhaie und Schwarzspitzen-Hochsee-Haie nicht blicken lassen. Am nächsten Tag, dasselbe, bei der Zweiten Stelle kommt kurz ein Schwarzspitzenhochseehai, bedient sich angewiedert am Köder und verschwindet wieder. Kein Hunger!!?? Muss wohl so sein, irgendwo gibt es was Besseres! So gehen wir leer aus, sehen keine Haie und gar nichts, wir sind alle enttäuscht. Beim Nachhauseritt treffen wir dann aber auf einen Walhai, so können wir wenigstens sagen wir sind mit einem Hai geschnorchelt. Leider ist das Wasser trübe und ich kann keine gescheiten Fotos machen. Um nun doch noch unsere Luft zu verbrauchen werden wir an ein Riff gefahren. In 26 m Tiefe lassen wir uns hin und her schaukeln. Das zeigt wie gewaltig die Wellen hier sind, lang gezogen, mit einer extremen Tiefenwirkung.
Zuhause angekommen packen wir unsere Sachen in den Bus und weiter geht die Reise Richtung Mozambique. Um ca. 21 Uhr fahren wir in den Bonamanzi Naturpark ein. Mit der mitgebrachten Lampe können wir verschiedenste Tiere beobachten, Buschbabys, Nialas, Gnus etc.
Bei unserer Lodge angekommen werden wir freundlich mit einem wunderbaren Buschbarbequebuffet begrüsst. Auch die Häuschen sind sehr gut ausgestattet, wir genießen die Dusche und das schöne Bett.
Um 5 Uhr früh läutet der Wecker, wir wollen doch was sehen von den Tieren die hier herumwuseln.
Vor unserer Türe grast gemütlich ein Warzenschwein, kleine Affen sind unterwegs, im Teich schwimmen Enten und Eisvögel jagen kleine Fischchen.
Die Krokodile finden wir in einer abgezäunten Anlage, Schlangen und Frösche gibt es allenthalben. Um 8 Uhr ist Morgenessen, wir sind hungrig, haben wir doch einen recht ausgiebigen Spaziergang durch den Busch hinter uns.
Um 10 Uhr geht es weiter, wir werden einen weiteren Naturpark besuchen in dem dann aber Grosswild zu sehen sein wird. Gleich beim einfahren treffen wir auf Giraffen, am anderen Hügel können wir Wasserbüffel und zwei Nashörner beobachten, Zebras und verschiedene Antilopen und Affen sind zu bewundern.
Die grossen Elefanten können wir aber nur riechen. 16 Uhr am Nachmittag, wir müssen weiter! Nachdem wir den Anhänger angekuppelt haben geht’s mit 120 km/h Richtung Grenze. Wir müssen uns sputen, denn Feierabend ist Feierabend hier in Afrika. Die Grenze wird dann geschlossen!
Gerade schaffen wir es noch. Der Buss bleibt hier, wir werden vom Hotel mit einem 4-Weel Drive Wagen abgeholt! In Mozambique gibt es keine Strassen, da ist nur Sandpiste und sonst gar nichts! Nach weitern 45 Minuten sind wir dann am Hotel angelangt und beziehen unser Zimmer! Alles bestens, Grosses Bett schöne Dusche, was will Mann oder Frau mehr!
Hier bleiben wir nun für 3 Tage. Sehen sollen wir die Bullenhaie, Hammerhaie und noch einiges mehr. Mal sehen ob es hier klappt.
Die Bootssausfahrt ist dieselbe, anschnallen und festhalten und 40 Minuten mit Volldampf über die Wellen. Hier brauchen wir keinen Köder, Wir springen alle ins Wasser und tauchen bis auf den 40m tiefen Grund ab.
Mittels einer leeren Colaflasche werden die Bullenhaie angelockt, Drückt man eine solche Plastikflasche zusammen entsteht ein Geräusch das dem Abschuss einer Harpune gleicht. Schon sind sie da und umkreisen uns. Die massigen Haie beobachten uns und sind während der ganzen Zeit mit uns. Zwischendurch besucht uns ein riesen Schwarm Mobulas, das sind die kleinen Teufelsrochen.
An der Oberfläche sehen wir einige Bogenstirnhammerhaie vorbeiziehen, auch zwei grosse Hammerhaie und ein Schwarzspitzen-Hochseehai besuchen uns, sind aber nur von weitem zu sehen. Dann noch ein Manta und eine Gruppe der gefleckten Adlerrochen. Wirklich ein schöner Tauchgang mit Haien satt! So geht es uns jetzt jeden Tag.
Nebst der Haie machen wir auch noch Bekanntschaft mit grossen Stachelrochen und Potato-Grupers. Beim letzen Tauchgang nehmen wir noch einige Sardinen mit die wir an die Bullenhaie verfüttern. Sie bleiben friedlich, keine Hektik, keine Aufregung. Toll diese grossen Tiere so nahe zu sehen. Aber wir wollen ja noch die ganz grossen sehen so müssen wir uns wieder auf die Räder machen. Betreffend der Wellen, wir konnten beobachten wie eines der Taucherboote in den grossen Wellen umgekippt ist, mit Mann und Maus, alle konnten sich retten!
Da der 4-Weeler vom Hotel mittlerweile defekt war, mussten wir uns mit dem kleineren Gefährt von der Tauchbasis begnügen, zu dritt quetschten wir uns in den Kofferraum, vier weitere Gäste belegten die zweite Sitzreihe. So hatte jeder genügend halt bei dem Geschaukele. An der Grenze verabschiedeten wir uns vom Guide der Tauchbasis und übernahmen wieder den Bus von Brian. Jetzt ging es wieder zurück Richtung Durban, nach 300 km kamen wir in St. Lucia an.
Diese kleine Touristenstadt liegt mitten in einem Schutzgebiet „Greater St. Lucia Wetland Park“. Heute war nun unser freier Abend, jeder konnte essen gehen wo er wollte! Da Brian’s Wohnsitz gleich 25km von hier ist, geht er natürlich nach Hause zum Übernachten. Wir wurden noch darauf hingewiesen, dass wir uns zwar frei in der Stadt bewegen könnten, wir uns aber immer auf eine Hippo-Begegnung gefasst machen sollten.
Bei einem solchen treffen solle man schnellstens den Rückzug antreten und sich in Sicherheit bringen. Nilpferde fackeln nicht lange, sie greifen an und machen ganze Arbeit! Zur Information, Hippos sind die gefährlichsten Tiere ganz Afrikas, jedes Jahr sterben über 70 Personen an solchen Begegnungen! Da sind die Weissen Haie Waisenknaben dagegen!
Nachdem wir uns im Hotel eingerichtet hatten, das heisst alles Tauchgerödel zum trocknen auspacken etc. weil Morgen geht’s auf den Flieger und da muss jedes mögliche kg Wasser aus dem Zeugs raus! Gemütlich schlenderten wir dann durchs kleine Städtchen, immer mit dem Hintergedanken ein Hippo zu treffen! War aber nicht’s! So liessen wir uns in einem gemütliche Restaurant nieder wo wir endlich ein richtiges Deutsches Weizenbier bekamen und dazu ein gutes Stück Fleisch.
Am nächsten Tag, alles ist eingepackt, Brian steht mit dem Bus schon vor dem Hotel. Alles wird wieder im Anhänger verstaut, flugzeugkonform umgepackt! Nun fahren wir zur Bootsanlegestelle dort haben wir eine Führung durch den Park zu gut! Mit einem bequemen Boot geht es über den Brackwassersee, wir sehen Krokodile, Hipos, Wasserböcke und jenste Vögel wie Hammerkopf, Riesen King-fischer, den grössten Reiher und und und. Wirklich eine schöne und sehr interessante Gegend, man bräuchte einfach mehr Zeit!
Wir aber müssen schon wieder weiter, weitere 300km Strasse müssen wir hinter uns bringen bis Durban. Mit Mango Airlines geht es dann nach Kapstadt wo wir vom Hotelier unserer neuen Bleibe in Struisbai abgeholt wurden. Struisbai ist ein kleiner Ort am aller südlichsten Zipfel von Afrika! Cape Aghulas. Distanz nochmals ca. 250 km. Müde und erschöpft kommen wir im Hotel an, beziehen unser Zimmer und fallen müde ins Bett. 7.00 Uhr ist Morgenessen 7.45 Uhr werden wir von Marc unserem Tauchguide abgeholt. Pünktlich steht er da, mit Boot und allem drum und dran auf dem Hänger. Am Hafen wird das Boot dann aber nicht ins Wasser gelassen, die Wettervorhersage ist zu schlecht und es türmen sich auch schon riesige Wellen vor dem Hafen, 26 Knoten Wind, man kann kaum stehen. So verpassen wir den ersten Tag mit Weisse Haie sehen! Als Alternative erhalten wir die Möglichkeit mit riesigen Stechrochen im Hafen zu tauchen. Mit riesig meine ich wirklich riesig, die Dinger sind wie fliegende Teppiche, 2m im Durchmesser ist nicht übertrieben. Die drei grossen gelten als Haustiere, sie werden von den Fischern gehätschelt und verwöhnt und erhalten hin und wieder einen kleinen Happen Fisch. Sie wohnen direkt unter dem kleinen Pier. So dümpeln wir im trüben Wasser und füttern die Riesen mit den Locksardinen für den Weissen Hai. Am Nachmittag unternehmen wir mit dem Hotelbuss eine kleine Tour nach GansBay wo die Käfigtaucher-Maffia zu Hause ist! Offensichtlich sind diese Leute sehr speziell und lassen keinen anderen in Ihr Revier!
Am nächsten Tag geht es dann wirklich los, wir können zur Zeit starten und fahren mit Volldampf übers Meer, 2 Stunden werden wir brauchen bis wir am Ziel sind, Skipkop heisst es hier und liegt nahe an einem Militärflugplatz, was wir auch zu hören bekommen, die Deutschen sind auf Besuch und machen diverse Übungen, sie donnern über uns hin-weg, machen gewagte kurven und kommen nochmals um zu sehen was wir hier treiben.
Wir haben zwischenzeitlich den Anker geworfen und unsere Lockmittel angebracht und warten nun, nach einer Stunde sehen wir einen grossen Weissen, der aber schnell wieder das Weite sucht, nach 3 Stunden ist uns das Glück immer noch nicht hold, so wird beschlossen den Köder nun auf Grund zu lassen um die Sandtigerhaie anzulocken, so, dass wir doch noch Haie sehen werden und mit Ihnen tauchen können.
Nach einer halben Stunde Wartezeit ziehen wir uns an und lassen uns auf den ca. 18m tiefen Grund fallen, 1000ende von kleinen Fischen umschwärmen die Waschmaschinentrommel, der Köderfisch hängt schlaff herum, kein Hai. Ich mache mich schon darauf gefasst keine Haie mehr zu sehen, beginne die kleinen Fische zu fotografieren als sich plötzlich die Wolke der Fische öffnet und ein riesen Maul mit spitzen zähnen direkt auf mich zukommt. Das Maul geht auf und zu und kommt immer näher, ich muss mich in Sicherheit bringen.
Ein Sandtiger ist zwar nicht angriffig, seine spitzigen grossen Zähne würden aber doch rechte Löcher reissen! Etwas irritiert muss ich mich zuerst wieder sammeln. Jetzt sind sie endlich da, 3 wunderschöne Sandtieger, sie balgen sich mit dem Köder, den sie ganz verschlingen wollen, da das Ankerseil noch daran befestigt ist klappt das nicht. Den Köder abbeissen können sie auch nicht, da Ihre Zähne keine Sägen sondern nur zum Halten von Beute gemacht sind. So gibt es ein richtiges Gezappel an der Leine. Auch grosse Stachelrochen sind nun da.
Auch sie wollen etwas vom Braten, Hundshaie umkreisen uns und wir können doch einige Fotos schiessen, Schade dass die Weissen nicht da sind! Nur schon zu bald müssen wir wegen Luftmangel zurück zur Oberfläche. Beim lösen des Ankers dann plötzlich der Ausruf, sie sind da, 3 Grosse Weisse umkreisen unser Boje wo immer noch der Ober-flächenköder hängt. Was nun, wir haben keine Luft mehr. Na ja heisst es, wenn Ihr Ihn sehen wollt dann nichts wie rein, mit dem Schnorchel! Lasst den Fischen vorne am Köder ein grosses V frei damit sie anschwimmen können und geht nicht vor den Köder.
Das Gefühl ist schon komisch, alle warnen einem vor dem grossen Weissen bösen Hai und jetzt sollen wir plötzlich ohne Gitter ohne etwas ins Wasser und es sind gleich 3 der Dinger vor Ort! Na ja nichts wie rein, wir wissen ja nicht ob wir Morgen auch noch Gelegenheit dazu haben werden. Über 45 Minuten schwimmen wir in den immer grösser werdenden Wellen, hin und wieder können wir die Riesigen Haie sehen, sie bleiben aber auf Distanz und so sind keine Fotos möglich. Nur die Profis mit den Apnoe Flossen und dem richtigen Bleigewicht kommen genug nahe an die Fische heran um sie zu filmen. Aber trotzdem, wir haben den Weissen Hai in seinem Revier gesehen ohne Käfig und Trari-trara!
Der Weg zurück wird hart werden, wir haben mittlerweile eine Windstärke von 15 Knoten und vollen Gegenwind, wir werden uns also gegen die Wellen ankämpfen müssen, das bedeutet über 21/2 Stunden harte Fahrt. Wir sind total groggy als wir am Abend um ca. 17.00 Uhr wieder im Hafen ankommen.
Am nächsten Tag wollen wir dann den Köder direkt auf Grund setzen um die Sandtiger schneller an zu locken, die machen so einen Lärm unter Wasser, dass da auch die Weissen darauf aufmerksam werden und so angelockt werden. Unser Plan ist gut, aber er wird vom Militär zunichte gemacht. Als wir am nächsten Morgen am Tauchplatz ankommen erzählen uns ein paar Speerfischer dass wir hier verschwinden müssten, das Militär habe reklamiert! Wir natürlich unwissend, versenken unsere Köder und bereiten uns schon auf den Tauchgang vor, leider haben wir uns zu früh gefreut! Von der Küste nähert sich ein grosser Militärhelikopter und wirft zwei Kampftaucher ab, die uns dann höflich zum weiterziehen auffordern, wir Ankern zwar in einem Schutzgebiet, aber die Deutschen testen neueste Luftboden Lenkwaffen, keiner weiss ob die auch funktionieren und wir sind hier im Anfluggebiet! So müssen wir wirklich weiter und uns einen anderen Platz suchen. Mit militärischer Begleitung fahren wir also aus dem Gebiet. Der nächste Platz ist nicht so gut, wir haben zwar gleich einige jung Hammerhaie um den Köder aber sonst tut sich nichts, bis wir ein Telefon von anderen Fischer erhalten. Sie haben einen riesigen Weissen gesehen der im Gebiet kreist. So ziehen wir wieder um. Anker rein, Köder raus, warten, schon nach 20 Minuten ist der erste Weisse da, ein kleines und scheues Tier, es getraut sich nicht wirklich an den Köder zu gehen, so warten wir und geben Ihm Zeit, schon bald sind zwei weitere wesentlich grössere Weisse Haie am Köder, wir können sie nun schnorchelnd beobachten. Die beiden Grossen haben aber offensichtlich richtig Respekt vor einander, so kommen sie leider nicht wirklich an den Köder heran unser Tauchgang mit dem grossen Weissen wird immer unwahrscheinlicher. Um mit den Weissen zu Tauchen müsste nun die Waschmaschinentrommel auf Tiefe gesetzt werden und die Fische müssten mitkommen. Leider klappt das aber nicht, die Sicht ist zu schlecht, so müssen wir uns mit kurzen Begegnungen währen des Schnorchelns begnügen.
Am späten Nachmittag fahren wir dann an ein Wrack wo wir noch einige verschiedene Katzenhaie sehen sollen. Wir lassen die Trommel mit den Ködern auf Grund fallen ziehen uns an und dann geht es ins ca. 15m tiefe Nass. Schon ist ein riesiger Schwarm Fische rund um die Wasch-maschinentrommel. Aus allen Löchern kommen nun die Katzenhaie, es gibt gestreifte, leopard-gepunktete und orangegebänderte, alle drei Arten gibt es nur hier in Südafrika. Sie sind sehr zutraulich und lassen sich streicheln, kaum sind sie vorne weg, kommen sie schon von hinten wieder zwischen den Beinen durch.
Grosse Tintenfische holen sich auch jeder eine Sardine, Zackenbarsche und Welse schlagen sich den Bauch voll. Ein toller Abschluss, auch wenn wir die Weissen nicht so hautnah gesehen haben, wie wir uns das erträumten. Um 19.00 Uhr sind wir zurück im Hotel, schnell Duschen einpacken und weiter geht die Reise zurück nach Kapstadt wo wir in der Nähe des Flughafens ein Hotel beziehen. Nachdem wir unser Tauchgerödel wieder im Hotelzimmer zum Trockenen ausgebreitet haben fallen wir todmüde ins Bett. Am nächsten Tag haben wir noch Zeit zum shopen, wir machen das an der bekannten Waterfront, ein wirklich tolles Einkaufsparadies.
So geht unser Urlaub zu Ende!
Der Heimflug hat mit Warten begonnen, mehrt als 45min verspäteter Start, dann nochmals 30 Minuten warten wegen eines Gewitters über Johannesburg und zu vieler Flugzeuge in der Luft. Endlich in Johannesburg angekommen haben wir den Swiss Flug schon lange abgeschrieben und nur noch kleinste Hoffnung. Na ja wir warteten dann weiter 20 Minuten im Flieger weil keine Treppe zum aussteigen da war. Kaum sind wir dann aus dem Flugzeug befreit rennen wir in Windeseile quer durch den Flughafen um den Swiss-Flug doch noch zu erwischen. Am Ende haben wir Glück, aufgrund der vielen fehlenden Gäste aus verschiedenen Flugzeugen wartet die Maschine, es fehlen noch 5 Personen. Glücklich landen wir am nächsten Morgen in aller Herrgottsfrühe in Kloten, kalt ist es hier und unser Gepäck ist natürlich auch nicht mitgekommen. Erst einige Tage später erhalten wir unsere Tauchklamotten wieder!
Fazit der Reise:
Sehr interessant und aufregend! Leider mussten wir manchmal viel Geduld aufbringen, nicht nur wegen den Haifischen! Generell müsste man sich für diese Reise einfach mindestens eine Woche mehr Zeit nehmen! Aus heutiger Sicht müssten wir sagen dass wir lieber weniger verschiedene Haiarten sehen wollten, dafür aber lieber noch mehr Zeit für die wirklich schönen und Interessanten Naturparks zu haben. Brian Griffits hat sich sehr viel Mühe gegeben! Leute die mehr über die verschiedensten Kriege der Zulus und Buren und die Jagt wissen möchten finden hier einen begnadeten Erzähler mit jensten Erfahrungen. Dies aber alles auf Französisch oder English. Nach zwei Wochen habe ich mit den Französischen Gästen Englisch gesprochen und der Engländerin habe ich auf Französisch geantwortet, war wahrscheinlich durch das Sprachengewirr etwas durcheinander! Ganz speziell war der Umgang mit den Haifischen, kein Vergleich zu allen Büchern und Berichten die wir gelesen hatten. Haie sind wirklich sehr intelligente aber auch sehr scheue Tiere, wenn sie nicht dressiert sind wie bei den Käfigtauchgängen, wird man keinen Weissen Hai mit aufgerissenem und blutverschmierten Maul sehen können. Diese Blutigen Striemen und ausgeschlagenen Zähne rühren alle auf den harten Kontakt mit den Gitterstäben des Haikäfigs. Die Köder werden nämlich zur Belustigung der Taucher bei Annäherung des Haies Richtung Käfig gezogen, der Hai kommt mit, im letzten Moment wird der Köder dann aus dem Wasser gezogen, den braucht man nämlich noch, das Einzige was dem Fisch bleibt ist der Biss in die harten Gitterstäbe! Und wieder gibt es einige reisserische Fotos mehr!

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